Brandschutz im Unternehmen – das muss man beachten

Ein effektiver Brandschutz ist für Unternehmen unerlässlich. Ein Brand kann für Firmen den finanziellen Ruin bedeuten. Darum gibt es eine Vielzahl an Verordnungen und Bestimmungen, die die Arbeitsstätte und die Mitarbeiter absichern.

 

Arbeitgeber sind dazu verpflichtet, für eine sichere Arbeitsumgebung zu sorgen. Beim Brandschutz geht es darum, Gefahren vorzubeugen und Maßnahmen für den Ernstfall zu planen. Dabei kommen verschiedene Methoden zum Einsatz. Sie reichen von der Planung des Arbeitsplatzes über die Installation von Brandschutzanlagen bis zu Mitarbeitertrainings und Gefahrenübungen.

 

Der Grundstein für einen funktionierenden Brandschutz ist das sogenannte Brandschutzkonzept. Es vereint alle geplanten Maßnahmen zur Minimierung des Brandrisikos und zur Bekämpfung eines Brandes.

 

In diesem Artikel wird erklärt, was Unternehmen bei der Planung des Brandschutzes beachten müssen. Dabei werden die verschiedenen Facetten der Gefahrenvermeidung und der Umgang mit einem möglichen Brand beleuchtet. Ein durchdachtes Schutzkonzept kann Schäden langfristig verhindern und sorgt für Sicherheit.

Der Arbeitgeber muss für Brandschutz sorgen

 

Die Verantwortung für den Brandschutz liegt zunächst einmal beim Unternehmen. Alle Räumlichkeiten und Arbeitsplätze müssen den Vorschriften der Betriebssicherheitsverordnung und der Arbeitsstättenverordnung entsprechen. Das bedeutet, dass sie so eingerichtet und betrieben werden müssen, dass es für die Mitarbeiter sicher und gefahrlos ist. 

 

In vielen Fällen sind Führungskräfte damit betraut, dies regelmäßig zu prüfen. Eine weitere Möglichkeit ist ein Brandschutzbeauftragter, der sich im Unternehmen um die Instandhaltung der Sicherheitsvorkehrungen kümmert. Dafür benötigt die Person allerdings eine entsprechende Qualifikation gemäß VFDB-Richtlinie 12/09-01. Meist übernimmt diese Stelle eine Fachkraft aus dem Sicherheitsbereich oder ein Mitarbeiter mit Vorkenntnissen aus der Feuerwehr.

 

Arbeitnehmer müssen sich bei der Arbeit an die Sicherheitsvorschriften halten. Im Fall eines Brandes sind sie über die Schutzvorkehrungen informiert und können sich in Sicherheit bringen. Auch das ist ein wichtiger Beitrag zum Brandschutz. Externe Mitarbeiter und Partnerfirmen müssen ebenfalls über die Sicherheitsregeln informiert werden, damit der Brandschutz gewährleistet ist.

Betrieblicher Brandschutz

 

Der betriebliche Brandschutz zielt in erster Linie darauf ab, den Betriebsablauf sicherer zu machen und so Risiken zu vermeiden. Dabei wird die Gefahr für Brände und Explosionen begutachtet und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen eingesetzt. Auch die Elektrik wird hierbei geprüft, damit Spannungsprobleme früh entdeckt werden. Der Arbeitsablauf der Mitarbeiter wird so optimiert, dass keine Gefahrenquellen entstehen.

 

Ein wichtiger Aspekt des betrieblichen Brandschutzes ist die Beschilderung des Arbeitsplatzes. Gefahrenbereiche, Notausgänge, Brandschutzanlagen und viele andere Dinge müssen deutlich ausgeschildert sein. Dafür nutzt man unter anderem Brandschutzschilder nach DIN 4066.

Organisatorischer Brandschutz

 

Beim organisatorischen Brandschutz wird der Brandschutz für das gesamte Unternehmen koordiniert. Präventive Maßnahmen, Abwehrmaßnahmen für den Ernstfall und regelmäßige Überarbeitung der Pläne sind der Kern dieses Aufgabenbereichs.

 

Hier werden alle Aspekte des Brandschutzes von der Planung des Raucherbereichs bis zur Evakuierung der Mitarbeiter berücksichtigt. Wenn das Vorgehen bei Gefahr festgelegt wurde, wird es bei regelmäßigen Übungseinsätzen einstudiert und immer weiter verfeinert.

 

Dafür werden Techniken aus dem Projektmanagement genutzt: Die Ziele des Brandschutzes werden festgelegt, die Risikogebiete identifiziert und die Maßnahmen angewandt. Abschließend werden die Ziele überprüft und Learnings übernommen.

Technischer Brandschutz

 

Der technische Brandschutz kümmert sich um die Installation und Wartung der verschiedenen Anlagen, die zur Brandabwehr im Unternehmen dienen. Die korrekte Planung dieser Anlagen ist auch aus versicherungstechnischer Sicht wichtig für Unternehmen, damit sie im Falle eines Brandes abgesichert sind.

 

Zu diesen technischen Anlagen gehören automatische Löschanlagen und Feuerlöscher ebenso wie Rauchmelder und Brandmeldeanlagen, die bei Gefahr die Feuerwehr alarmieren. Für die Sicherheit der Mitarbeiter sind Rettungsleitern, Löschdecken und Lüftungsanlagen gegen Hitze und Rauch unverzichtbar. Sie sorgen für eine geordnete Evakuierung und machen die Bekämpfung des Feuers einfacher.

Baulicher Brandschutz

 

Brandschutz beginnt nicht erst im Betrieb. Bereits wenn das Gebäude errichtet wird, werden bestimmte strukturelle Brandschutzmaßnahmen umgesetzt. Dazu gehört auch die Wahl der Baumaterialien. Um einen Brand im Zaum zu halten, werden die Räume gezielt so angeordnet, dass sich das Feuer langsam ausbreitet. Die Räume werden durch Wände getrennt, die aus feuerbeständigem Baustoff bestehen. 

Meist werden zusätzlich Brandschutztüren eingebaut, damit auch die Fluchtwege den Brand zurückhalten. Inzwischen verfügen auch die Fenster über eine spezielle Brandschutzverglasung, die das Feuer eindämmen soll. 

 

Für diese Planung ist eine Menge Fachwissen nötig. Die verschiedenen Baumaterialien und ihre Eigenschaften im Brandfall müssen durchdacht gewählt werden, um für die bestmögliche Sicherheit zu sorgen.

Brandschutz: Übungen und Belehrungen sind wichtig

Arbeitgeber sind laut dem Arbeitsschutzgesetz dazu verpflichtet, ihre Angestellten über die Maßnahmen zum Brandschutz zu belehren. Der Umfang der Brandschutzunterweisung muss zu den Gefahren des Arbeitsplatzes und den jeweiligen Tätigkeiten passen.

Wenn sich die Brandschutzplanung im Unternehmen ändert, müssen die Mitarbeitenden auf den neuesten Stand gebracht werden. Der Weg, der sich für die meisten Unternehmen bewährt hat, ist eine regelmäßige Auffrischung der Brandschutzunterweisung.

 

Ebenso regelmäßig sollten Unternehmen ihre Angestellten mit Brandschutzübungen auf den Ernstfall vorbereiten. Diese Übungen helfen nachweislich dabei, den Ablauf von Evakuierungen zu verbessern. So werden weniger Personen verletzt oder sterben, wenn ein Feuer in der Arbeitsstätte ausbricht.

 

Das Ziel der Probeevakuierungen ist es, ein routiniertes Verhalten in einer Gefahrensituation zu entwickeln. So wissen alle Beteiligten, wie sie handeln müssen und es kommt weniger Panik auf. 

 

Allerdings darf bei der Routine der Ernst der Lage nicht verloren gehen. Wenn es wirklich brennt, müssen die Mitarbeitenden angemessen reagieren und dürfen die Gefahr nicht unterschätzen. Die meisten Unternehmen führen eine Brandschutzübung zwischen zwei- und viermal pro Jahr durch.

Brandschutzkonzept: Ein klarer Plan für den Ernstfall

 

Alle Aspekte des vorbeugenden und abwehrenden Brandschutzes bilden gemeinsam das Brandschutzkonzept. Es zeigt, wo die Risikobereiche im Betrieb liegen und mit welchen Maßnahmen ein Brand gestoppt werden soll. Die organisatorische, bauliche und technische Planung ist hier gebündelt.

 

Bei der Risikobestimmung werden die Eigenheiten des Gebäudes, der Tätigkeiten und der verwendeten Stoffe berücksichtigt. Dazu gehören Arbeiten wie Schweißen und Löten oder Materialien wie Lösungsmittel oder Gasflaschen. 

 

Wenn die Ausbreitung eines Feuers durch räumliche Gegebenheiten erschwert wird, müssen zusätzliche Maßnahmen geplant werden. Mindestens einmal im Jahr sollte das Brandschutzkonzept überprüft und optimiert werden. 

Fazit

 

Brandschutz in Unternehmen ist in Deutschland streng geregelt. Arbeitnehmer müssen dafür sorgen, dass das Arbeitsumfeld nicht zur Brandquelle werden kann. Falls doch ein Feuer ausbricht, müssen entsprechende Abwehrmaßnahmen vorhanden sein. Dazu gehören Löschanlagen ebenso wie ein durchdachter Evakuierungsplan.

 

Damit in einer Gefahrensituation alles reibungslos verläuft, müssen die Mitarbeiter regelmäßig eine Belehrung zum Brandschutz erhalten. Das Gesamtkonzept aller Schutzmaßnahmen inkl. Schutzkleidung muss ebenfalls immer wieder kontrolliert und verbessert werden. So ist gewährleistet, dass dem Betrieb und seinen Angestellten bei einem Brand nichts Schlimmes geschieht.